2018 (Napalm Records/Universal) – Stil: Hardrock
Endlich im Roadhouse eingetroffen, führt Audrey Horne ihren federleichten und hemmungslosen Tanz auf. Sie ist wieder inmitten des Geschehens. Audrey lebt, die neue Staffel lebt.
Die norwegischen Musiker AUDREY HORNE trauen sich ebenfalls, mit frischer Musik aufzuwarten.
AUDREY HORNE sind eine der wenigen Bands des modernen Hardrock, denen nicht schlicht der Stempel des Classic Rock aufgedrückt werden kann. Sie treten mit mindestens einem Fuß aus vergangener Zeit in die Gegenwart herüber, ohne gleichsam im Alternative Rock und Post-Grunge zu versinken. Allein FURYON und SLAVES TO FASHION konnten sich auf selbigen Höhenflügen bewähren.
´Blackout´ erscheint 36 Jahre nach dem achten und ebenso betitelten Studioalbum der SCORPIONS als sechstes von AUDREY HORNE.
AUDREY HORNE entblößen bei diesem Tänzchen über zehn Kompositionen insbesondere in den Solo-Abschnitten ihre Heroen, seien es IRON MAIDEN (´This Is War´) oder DEEP PURPLE und ihre Hammond-/Gitarrenorgien (´Light Your Way´). Auf sentimentaler Classic Rock-Schiene schweben sie selten (´This One´), lieber feuern sie in KISS- und MONSTER MAGNET-Manier aus allen Rohren (´Midnight Man´) und stampfen im knappen Kostüm durchs Rampenlicht (´Satellite´). Langsam breitet sich jedoch Überdruss aus, klingt mittlerweile jede zweite Retro-Combo nach THIN LIZZY. Auch AUDREY HORNE nehmen sich heraus, mehr als einmal Erinnerungen zu wecken, ein Tribut an den 1975er THIN LIZZY-Song ´Rosalie´ zu verfassen (´Rose Alley´) und die Gitarre im Glam-Umfeld LIZZY-Style aufheulen zu lassen (´Blackout´), derweil zum Chorus unvermeidlich der Pat Benatar-Song ´Hit Me With Your Best Shot´ gesungen und zum Southern-Solo mit Airguitar auf die Knie gegangen werden muss. Daneben platzt gleichfalls ein Song der Marke BILLY TALENT auf die Tanzfläche, merkwürdig nur gerade bei ihrer gegenwärtigen Bandhymne (´Audrevolution´).
Lassen wir Audrey schwofen. Sie tanzt gut.
(8 Punkte)
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