PlattenkritikenPressfrisch

ATARAXY – Where All Hope Fades

2018 (Dark Descent) – Stil: Death / Doom Metal


Ataraxie (griechisch: Ataraxis) bezeichnet „als seelischen Zustand die Affektlosigkeit und die emotionale Gelassenheit gegenüber Schicksalsschlägen und ähnlichen Außeneinwirkungen“. Inwiefern hiervon ein Zusammenhang zum markerschütternden Todesblei der gleichnamigen vier Spanier herzuleiten ist, bleibt wohl ihr bestgehütetes Geheimnis. Nach einem Demo, einigen Kurzreleases und dem Debütalbum ´Revelations Of The Eternal´ von 2012, hat es jedenfalls ganze sechs Jahre gedauert, um wieder endlich eine abendfüllende Schallorgie zusammenzustählern – und die bricht auf einen herein, mit einer geballten, geradezu furchterregenden Wucht!

ATARAXY haben dabei einen sehr markanten, einprägsamen Stil entwickelt, der sich am ehesten noch im Old School-Doom/Death Metal verorten lässt. Anleihen von diSEMBOWELMENT oder den finnischen CONVULSE sind zwar nicht zu leugnen, dennoch finden sich auf ´Where All Hope Fades´ mehr Feinheiten und ausgeklügelte Hooks als es sich beim ersten Durchlauf noch erschließen vermag. Das ist hochraffinierter Death-Doom, wie aus einem Guss, und von einer nahezu ebenbürtigen Präzision wie das aktuelle Album der famosen HOODED MENACE.

Den Spaniern gelingt dabei vor allem eine bestens ausgefeilte Balance. Die behäbigen, atmosphärischen Parts werden stets mit makabren Melodien versehen und auch um die eine oder andere subtile Nuance verfeinert. Das wirkt düster, beklemmend und wie von einer anderen Welt. Kombiniert mit einer durchschlagenden Death Metal-Aggression und den mächtigen Midtempo-Riffs entwickelt sich ein Death-Doom-Erlebnis wie es mehr unter die Haut gehender gar nicht sein könnte.

Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen? Hier definitiv nicht! Das sind felsige, apokalyptische Klanglandschaften – und zwar wo jedwede Hoffnung bereits geschwunden ist.

(8 Punkte)