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ANUBIS GATE – Covered In Black

2017 (Nightmare Records/Just For Kicks) – Stil: Progressive Metal


ANUBIS GATE reichen Euch die Hand, nehmen Euch mit auf ihren Trip, tief in die Abgründe der menschlichen Natur, mit zu Psychopathen, Mördern der Moderne sowie herkömmlichen, lebenslänglichen Misserfolge. Obwohl ´Covered In Black´ kein Konzeptalbum im ursprünglichen Sinne sein soll, zieht sich die finstere Thematik durch das gesamte Werk, ohne Unterbrechung gehen die Songs fließend ineinander über. Somit versinkt auch die Musik in dunkleren Abgründen, sie ist wagemutiger, aber zugleich luftig subtiler als zuvor. Das ist Hochklang Prog mit einer durchtriebenen Dunkelnote. Die früheren Power-Gassenhauer zeigen sich daher nicht mehr in dieser vormals gekannten Fülle, sondern zeigen ihre Hook-Güte punktgenau im anspruchsvollen Gesamtkontext.

Hervorstechend sind die beiden Songzyklen, einerseits das Dreigestirn ´Psychotopia´, ´The New Delhi Assassination´ und ´The Combat´ sowie andererseits in der hinteren Hälfte ´Black´, ´Blacker´ und ´Blackest´. Wobei sich jeweils nach diesen Zyklen in den Songs ´Too Much Time´, einem klassischen Band-Song, und dem finalen ´From Afar´ klammheimlich PINK FLOYD in der Atmosphäre ausbreiten. Ansonsten ist die bekannte skandinavische Dunkelheit á la BEYOND TWILIGHT, die seit dem Abgang von Jacob Hansen mehr verblasst, und weit mehr der Überschwang der progressiven Schönheit von den deutschen VANDEN PLAS, aufgrund des hervorragenden Gesangs von Henrik Fevre, zu spüren, wenn sich ANUBIS GATE in den orientalisch und asiatisch angehauchten Songs ´The New Delhi Assassination´ und ´Operation Cairo´ in ihrer vollen Blüte und Schönheit zeigen. Faszinierender wird es innerhalb der zehn Songs nie wieder, glanzvoller im klassischen Progressive Metal als in ´Covered In Black´ ebenso selten. Ein Meisterstück.

(8,5 Punkte)

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