PlattenkritikenPressfrisch

RIOT – Archives Volume 1: 1976 – 1981

~ 2018 (High Roller Records) – Stil: Heavy Metal ~


Bei unserem Interview mit Giles Lavery (siehe hier) über die RIOT-CD-Boxen von Cherry Red Records, kam Giles auch kurz auf die geplante Archives Serie von High Roller Records zu sprechen. Mit `Archives Vol. 1, 1976-1981` liegt nun also die erste Veröffentlichung in Vinyl Form vor. Wie bei HHR inzwischen Tradition, in verschiedenen Farben.

Das Doppel-Vinyl kommt in einer fetten Klapp-Coverhülle, die Innenseite mit Linernotes von Matthias Mader, der u.a. Gitarrist L.A. Kouvaris – Zeitzeuge der ersten Stunde – interviewt. Zudem eine Foto-Collage ganz früher Fotos. Als Bonus gibt es eine DVD schlicht mit `Live In New Jersey 1981` betitelt. Die steckt in einem dünnen Pappschuber. RIOT-Fans kennen das Ding allerdings schon oder haben es schon auf youtube entdeckt. Der Sound ist ordentlich, die Bildqualität, in Anbetracht der Zeitspanne, ebenfalls ordentlich. Was nervt, ist die blinkende Einblendung von „Copyright 1981, For Preview only“ über die Gesamtlänge des Auftritts. Aber ein geiles Zeitdokument mit Guy Speranza, Sandy Slavin, Kip Lemming und Rick Ventura. Mark Reale zu erwähnen erübrigt sich eigentlich. Die elf Songs kommen einem Best-of-Programm der frühen RIOT-Platten ganz nahe.

Die beiden Vinyl-Scheiben bieten insgesamt 18 Tracks. Der Sound ist ordentlich: Da hat Herr P.W. Engel gute Arbeit geleistet. Auf Seite eins und zwei finden sich neun Songs (fast alle unveröffentlicht) der ganz frühen RIOT-Phase. Klassischer Hard Rock der Mid-Seventies. Keine Klassiker, hier hat die Band noch probiert, wohin es musikalisch gehen könnte. Es ist in Ordnung, wenn man den Kram einmal gehört hat. Nicht wirklich etwas Nachhaltiges. Seite drei und vier liefert dann überwiegend Material aus der `Narita`-Phase. Ob sich die Versionen im Detail zu den finalen Versionen auf den Alben unterscheiden, ist nicht erwähnt. Bei den ´Narita`-Stücken ist kein großer Unterschied zu erkennen, außer dass der Sound ein bisschen anders wirkt.

Ein typischer RIOT-Nerd-Release, der nicht wirklich viel Neues bietet. Die Songs von Platte eins mal abgesehen, obwohl diese nicht wirklich der Bringer sind. Bleibt zu hoffen, dass auf den weiteren Veröffentlichungen mehr geboten wird … an unveröffentlichtem, gutem Material. Das Teil hier kauft man, hört es ein bis zwei Mal durch und stellt es in die RIOT-Sammlung. Schade eigentlich.

(ohne Wertung)