Livehaftig

HAMMER OF DOOM FESTIVAL 2016

Posthalle Würzburg, 18. und 19. November 2016


Das HAMMER OF DOOM XI fand wie üblich in der Würzburger Posthalle statt.

Seit der zweiten Ausgabe fahren wir nach Unterfranken, obwohl ich nicht unbedingt die ausgemachte Doom-Metallerin bin. Aber es ist immer wieder schön, alte Freunde zu treffen und neue Bands zu entdecken. Gerade solche, die ich vielleicht zuvor noch nicht kannte.

In diesem Jahr kamen weit weniger Leute nach Würzburg, als im vergangenen Jahr – schade für den Veranstalter, Entspannung für das Publikum, da man fast immer problemlos in die erste Reihe kam.

Tragischerweise mussten SAINT VITUS ihren Festival-Auftritt absagen, da die Band wegen eines Buchungsfehlers des Reisebüros ihren Anschlussflug von Detroit nach Frankfurt verpasste. Da kein Ersatzflug in Sicht war, wäre die Band erst frühestens am Sonntag in Frankfurt gelandet. Zu spät für den geplanten Auftritt mit Original-Sänger Scott Reagers.

 

Freitag

MONASTERIUM

Pünktlich zu MONASTERIUM waren wir am Freitag in der Halle. Die Polen fungierten als Opener und wussten mit ihrem Epic Doom bereits gut zu gefallen.

 

 

 

 

 

CAUCHEMAR

Auch die Franko-Kanadier CAUCHEMAR hatten eine gute Dreiviertelstunde Zeit, um das Publikum zu überzeugen – und das taten sie redlich. Ihr Heavy Doom entzückte erste Publikumsteile. Und es war eine Freude, Annick Giroux und ihren Mitstreitern zuzuhören. Hier war Anwesenheit Pflicht.

 

 

 

 

 

 

 

THE SKULL

THE SKULL um Kreischlegende Eric Wagner durften hernach über 70 Minuten auf die Bühne, boten aber für den geschichtsbewussten Doomer einfach zu wenig TROUBLE-Stücke. Dennoch war der Gig keineswegs von schlechten Eltern und erst recht nicht so miserabel, wie ihn einige Leute anschließend machen wollten.

 

 

PRIMORDIAL

Das Highlight des Tages waren dann aber eindeutig PRIMORDIAL. Ein grandioser Auftritt der Iren, der punktgenau – über anderthalb Stunden lang – für Emotionen der ganz großen Sorte sorgte. Grandios!

 

 

 

Samstag

Am Samstag um kurz vor halb zwei dann der erwähnte Schock: SAINT VITUS konnten aufgrund des Buchungsfehlers nicht rechtzeitig in Deutschland landen und eine neue Running Order ließ die DOORS etwas länger verweilen, bis es um 14 Uhr losging.

 

NIGHT GAUNT

Die Italiener NIGHT GAUNT überzeugten durch Spielfreude und boten mit ihrem traditionellen Doom sogar uns Mädels 45 Minuten lang durchaus etwas fürs Auge.

 

IRON VOID

So richtig gut wurde es anschließend bei IRON VOID. Traditioneller Doom, durch und durch, die ganze Spielzeit über. Die Jungs aus dem UK überzeugten vollends und widmeten dann auch noch allen Mädels im Publikum ihren Song ´The Devils Daughter´. Fantastisch! Yeah.

 

APOSTLE OF SOLITUDE

Und weil es bei traditionellem Doom gerade eben noch so schön war, legten APOSTLE OF SOLITUDE aus den USA gleich nochmal 45 Minuten obendrauf. Sehr fein!

 

UNIVERSE 217

Einer der Geheimtipps waren ganz klar UNIVERSE 217. Die Band aus Athen brachte ihren experimentellen Doom mit stimmgewaltiger Sängerin exzellent auf die Bühne. Gerade die Wandelbarkeit und Bandbreite von Sängerin Tanya war schon extrem beeindruckend. Alle Daumen nach oben!

 

 

 

DARK MILLENNIUM

DARK MILLENNIUM wurden meinerseits aufgrund eines kurzen Abstechers in die Nacht der offenen Weinkeller versäumt. Zwei Weinkeller später musste ich von anderen Besuchern sehr unterschiedliche Meinungen anhören. Von Kommentaren, die voller Begeisterung von der Band schwärmten, bis zu völlig unbeeindruckten Zuhörern reichte die Bandbreite.

 

 

LORD VICAR

Pünktlich zu LORD VICAR war die erste Reihe wieder mir. Für mich persönlich folgte der beste Gig des Festivals. Um den Verlust des SAINT VITUS-Auftritts etwas zu kompensieren, packten LORD VICAR sogar ihren Elfminüter `Leper, Leper´ auf ihre Setlist obendrauf. Respekt. Wie immer war es eine pure Freude, den Finnen und besonders Christian „Chritus“ Linderson zuzusehen und ihrem traditionellen Doom zu lauschen.

 

ANTIMATTER

Die Briten ANTIMATTER waren dann natürlich kein Doom, sondern eher Dark Alternative Rock und wurden von dem ehemaligen ANATHEMA-Mitglied Duncan Patterson 1998 in England gegründet. Ich fand überraschenderweise auch diesen Gig ausgezeichnet. Und die Bands nutzte ihre Spielzeit auch vollständig aus, zum Glück!

 

 

 

 

SAMAEL

Dann schon der Abschluss mit SAMAEL. Auch die Schweizer spielen natürlich keinen Doom, und im Vorfeld gab es deswegen ja schon hitzige Diskussionen. Mich störte das nicht. In der ersten Reihe feierte ich daher ihren mitreißenden Gig im Zeichen des ‚Ceremony Of Opposites‘-Albums ab. Und dies bis zur letzten Sekunde. Superbes Wochenende!

 


Von: Kristina Rosenfeld / Satz & Layout: Michael Haifl / Pics: Mario Lang